Stand an einem großen Block

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[Stand an einem großen Block]

Gerade auf Hochtouren, aber auch manchmal bei alpinen Klettertouren, bieten sich große Blöcke als Standplätze an. Voraussetzung ist natürlich, daß diese Blöcke so fest liegen, daß sie bei einem Sturz nicht bewegt werden. Das Problem ist, daß solche Blöcke in der Regel so groß sind, daß man nicht mal eben eine Bandschlinge darüber werfen kann. In diesem Fall kann mit dem Kletterseil ein Standplatz gebaut werden.
Einschränkungen gibt es bei der Belastungsrichtung. Dieser Stand ist ideal bei seitlichen Belastungsrichtungen, wie sie auf Blockgraten vorkommen. Bei Zug nach unten muss auf den Öffnungswinkel (Stichwort: Kräftedreieck) geachtet werden. Bei Zug nach oben löst sich das Ganze in Wohlgefallen auf, es sei denn, der Block verbreitert sich deutlich nach oben.

[Stand an einem großen Block: Schritt 1] Zuerst legt man das Kletterseil einmal um den Block herum. Bei sehr großen Blöcken kann man dazu auch einmal um den Block herumgehen.

[Stand an einem großen Block: Schritt 2] Nun knüpft man, etwa eine Armlänge vom eigenen Anseilpunkt entfernt, einen Sackstich in das Seil. Diese Länge ist später die Länge der Selbstsicherung und kann NICHT mehr verändert werden. Deshalb sollte man sich schon jetzt darüber Gedanken machen.

[Stand an einem großen Block: Schritt 3] In die Schlaufe des Sackstichs wird ein Karabiner mit Verschluss-Sicherung (nicht unbedingt ein HMS-Karabiner) gehängt.

[Stand an einem großen Block: Schritt 4] Mit dem anderen Seilende legt man einen Mastwurf in den Karabiner.

[Stand an einem großen Block: Schritt 5] Das Seil wird gespannt und der Mastwurf festgezogen. Danach wird der Karabiner zugeschraubt.
Soll der Stand eine Belastung nach unten aufnehmen, so sollte das Seil nicht zu sehr gespannt werden, damit der Winkel des entstehenden Kräftedreiecks nicht zu groß wird.

[Stand an einem großen Block: Schritt 6] Der Zentralpunkt ist die Sackstichschlaufe, NICHT der Karabiner (Gefahr von Querbelastungen). In diese hängt man den HMS-Karabiner für die Kameradensicherung ein.

[Stand an einem großen Block: Schritt 7] Nun noch die HMS einlegen, Karabiner zuschrauben, fertig.
Aufgrund der Winkel ist der Beispielstand auf dem Bild nur für seitliche Belastung geeignet. Bei voraussichtlicher Belastung nach unten sollte man den Mastwurf etwas lockern.