Topropeklettern

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[Topropeklettern]

Topropeklettern bedeutet Klettern mit Seilsicherung von oben. Dies ist die sicherste Form des Kletterns, da es bei aufmerksamer Sicherung zu keinen nennenswerten Stürzen kommt (Ausnahme wenn weit seitlich der Umlenkung geklettert wird, was vermieden werden sollte).
Topropeklettern kommt meist zur Anwendung bei Anfängern, beim Auschecken schwerer Routen oder wenn die Sicherung für den Vorstieg zweifelhaft erscheint. Auch nach einem Vorstieg klettert der Sichernde oft eine Route nochmal toprope. Der sportliche Wert einer Topropebegehung wird als sehr gering angesehen. Eine Route gilt erst dann als geklettert, wenn sie im Vorstieg ohne Belastung der Sicherungsmittel bewältigt wurde (Rotpunkt).
Bei Körpersicherung sollte das Gewicht des Kletterers nicht mehr als 20% über dem Gewicht des Sichernden liegen, da er sonst bei einem Sturz nach oben gezogen werden könnte. Je näher der Sichernde an der Wand steht, je steiler das Seil also nach oben läuft (senkrecht wäre optimal), desto besser lässt sich ein Sturz halten.

Umlenkung des Seils

An die Umlenkung eines Topropes werden hohe Anforderungen gestellt. Hier dürfen nur absolut sichere Haken, große, fest verwurzelte Bäume oder aureichend dicke Sanduhren genommen werden. Hat man Zweifel an der Sicherheit der Umlenkung, so müssen mehrere Fixpunkte, ähnlich wie bei einem Standplatz, verbunden werden.

[Topropeklettern Umlenkung 1] In vielen Klettergärten findet man solche Umlenkhaken. Nach einem Vorstieg lässt sich das Seil leicht einlegen um den Vorsteiger wieder abzulassen. Soll danach die selbe Route auch im Toprope geklettert werden, so kann diese Umlenkung ohne weiteres genutzt werden. Es darf aber auf keinen Fall über die Umlenkung hinaus geklettert werden, da die Gefahr besteht, das Seil auszuhängen.
Durch häufiges Topropen oder Ablassen entstehen mit der Zeit starke Verschleißspuren an den Haken. Soll öfter am selben Haken abgelassen werden, so sollte man einen eigenen Karabiner einhängen, um den Haken vor zu großem Verschleiß zu schützen.

[Topropeklettern Umlenkung 2] Das Seil kann auch direkt durch einen guten Haken geführt werden. Dies führt allerdings zu einem starken Verschleiß des Hakens. In vielen Klettergebieten sind die Umlenkhaken schon so weit durchgescheuert, daß sie ausgetauscht werden müssen. Aus diesem Grund, und zur Verbesserung des Seilverlaufs, ist es deshalb günstiger, einen Karabiner zwischenzuschalten.

[Topropeklettern Umlenkung 3] Am einfachsten ist es, einen Karabiner mit Verschlußsicherung in den Haken zu hängen und durch diesen das Seil zu führen. Bei Bedarf kann der Haken zur Verbesserung des Seilverlaufs auch mit einer Bandschlinge verlängert werden.
Benutzt man nur einen Karabiner, so sollte die Verschlusssicherung nur mit zwei voneinander unabhängigen Bewegungen zu öffnen sein. Schrauber können sich unbemerkt aufdrehen.

[Topropeklettern Umlenkung 4] Obwohl ein geeigneter einzelner Karabiner meist ausreicht, ist es besser, zwei Karabiner gegengleich einzuhängen. Neben der erhöhten Sicherheit (Redundanz) wird auch der Umlenkradius für das Seil größer. Besonders für längere Topropeaktionen ist dieses System seilschonender.

[Topropeklettern Umlenkung 5] Statt zwei Schraubkarabinern können auch zwei Expressschlingen gegengleich eingehängt werden. Dies wird gerne nach einem Vorstieg gemacht, da sich die Expressschlingen schnell klinken lassen.
Hier müssen auf jeden Fall zwei Expressschlingen benutzt werden. An einer einzelnen Expressschlinge darf auf keinen Fall Toprope geklettert werden!

[Topropeklettern Umlenkung 6] Niemals darf ein Seil zum Topropen oder Ablassen direkt durch Bandmaterial geführt werden. Es hat hierbei schon einige tödliche Unfälle gegeben, da das Band aufgrund der Reibungswärme innerhalb kürzester Zeit durchschmilzt und reißt.
Besonders achtgeben muß man, wenn man sich nach einer Abseilfahrt überlegt, die Länge doch noch mal im Toprope klettern zu wollen. Wurde das Seil zum Abseilen evtl. nur durch eine Bandschlinge geführt?