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Aufstieg von der Täschhütte im September 1992, von der Längflue im August 1996.
Talorte: | Täsch, Saas Fee |
Stützpunkt: | Täschhütte, 2701m Längflue, 2867m |
Zeiten: | Tal - Täschhütte: 1,5 Stunden von der Täschalp, Hütte - Gipfel: 4,5 Stunden Tal - Längflue: 3 Stunden von Saas Fee (mit Seilbahn direkt erreichbar), Hütte - Gipfel: 4 Stunden |
Schwierigkeit: | WS |
Führer: | SAC-Führer Hochtouren im Wallis, Hermann Biner, ISBN 3-859022-130-3 |
Karte: | Schweizer Landeskarte Nr.1328, Randa |
Leichter Aussichtsberg in direkter Nachbarschaft zu Täschhorn und Dom. Der Anstieg von der
Längflue ist etwas eintönig; der Aufstieg von der Täschhütte hat zum Schluß
einen netten Grat und eine steile Eisflanke ("Eisnase").
Das erste Mal war ich 1992 als frischgebackener Fachübungsleiter an diesem Berg unterwegs. Wir
stiegen von der Täschhütte aus zum Alphubeljoch auf. Besonders in Erinnerung habe ich noch
jenen Bergkameraden, der sich beim Frühstück zu uns setzte und, nachdem er erfahren hatte,
daß wir das gleiche Ziel hatten wie er, erkärte, er werde sich unserer Seilschaft
anschließen. Nicht, daß er gefragt hätte, ob wir ihn dabei haben wollten. Als
es dann ans Anseilen ging, hatte unser Seil plötzlich nur vier Knoten ... schade für ihn.
Der Sonnenaufgang am Alphubeljoch war traumhaft, der Weiterweg zum Gipfel auch, und die Aussicht
sowieso. Und erst der Pflaumenkuchen, als wir wieder im Tal waren ...
Ein paar Jahre später sind wir auf einer Sektionstour von der Längflue aufgestiegen. Vor
allem die Übernachtung hat sich ins Gedächtnis eingebrannt. Noch nirgends habe ich eine
derart unfreundliche und schlecht geführte Unterkunft angetroffen. Eine Übernachtung dort ist
wirklich niemandem zu empfehlen. Bleibt nur zu hoffen, daß sich das inzwischen geändert hat.
Der Aufstieg von dort ist dann ziemlich problemlos. Es geht über weite Gletscher und wird erst
zum Schluß etwas steiler. Die Route ist aber immer gut gangbar.
Zwischendurch habe ich mich dann gefragt, wozu man auf diesem leichten Gletscher zwei
Steileisgeräte benötigt. Einer der Teilnehmer hatte sowas dabei. Dafür hielt er vor jeder
noch so kleinen Spalte an, schlug sich den Schnee von den Schuhen, um einen beherzten Sprung über
die Ritze zu machen ... ein Eiskurs vor der Besteigung eines Gletscherberges ist sicher eine
Überlegung wert.
Zur Route: Wenn man von der Täschhütte aus geht, ersteigt man zuerst das Alphubeljoch. Wir waren damals
im September unterwegs und sind pünktlich zu Sonnenaufgang dort gewesen. Lohnend! Danach folgt man dem Grat, der unten
breit ist und oben schmaler wird. Der letzte Aufschwung zum Gipfel führt durch eine über 40° steile Flanke.
Will man den Grat und die steilste Stelle umgehen, so ist es auch möglich, vom Alphubeljoch zur Aufstiegsroute von
der Längflue zu queren.
Der Anstieg von der Längflue ist etwas eintöniger. Er führt über weite Gletscherflächen, erst
zum Schluß etwas steiler werdend, zum Gipfel.